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Walsrode: Aktionswoche gegen sexuelle Gewalt

Wie kann ich dafür sorgen, dass die ganze Stadt über den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt spricht und sich engagiert? Der pädagogische Leiter der Stadt Walsrode hat diese Frage mit der Aktionswoche „Walsrode schiebt den Gedanken nicht weg!“ beantwortet und es geschafft, die ganze Stadtgesellschaft – von der Bürgermeisterin über Schulen, Kitas, Vereine, Beratungsstellen und engagierte FSJler bis zu Eltern und anderen Erwachsenen – erfolgreich zu mobilisieren.

“Wir machen den Fehler, dass wir – wie in Deutschland oft üblich – in Zuständigkeiten denken und die Verantwortung gerne woanders hinschieben. Ich bin der Meinung, dass man es genau andersrum machen und sich fragen muss: Wer ist denn für Kinderschutz NICHT zuständig?“
Claas Löppmann Organisator der Aktionswoche „Walsrode schiebt den Gedanken nicht weg!“

Ein breites Bündnis

In Walsrode gelang es Claas Löppmann und einem Team von engagierten Freiwilligen, nahezu die gesamte Stadtgesellschaft einzubeziehen: Überall in Walsrode hingen Kampagnenplakate, die Aktionswoche wurde von Kreisrätin Cornelia Reithmeier, Bürgermeisterin Helma Spöring, Schulen, Kitas, Beratungsstellen und Freizeiteinrichtungen vielfältig unterstützt. Es gab Materialverteilaktionen vor dem Rathaus und in Fußgängerzonen in der Stadt, 6.500 Jutebeutel mit Informationen wurden Schüler*innen mit nach Hause gegeben und Kita-Mitarbeitende zeigten, wie Schutzkonzepte in den Einrichtungen umgesetzt werden. Darüber hinaus gab es ein interaktives Kindertheater, einen Kinoabend, sowie Veranstaltungen für Eltern und für pädagogisches Personal. „Walsrode schiebt den Gedanken nicht weg!“ ist ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie es gelingen kann, breit aufzuklären und viele Menschen zu erreichen, wenn Engagierte sich zusammenschließen und aktiv werden.

So geht Aktionswoche

Was in Walsrode so großartig funktioniert hat, kann überall nachgeahmt werden: Aus den Ideen und Erfahrungen, die Claas Löppmann und sein Team gesammelt haben, ist eine Anleitung mit praktischen Checklisten, Zeitplänen und vielen nützlichen Hinweisen und Ideen entstanden. Dieses Heft unserer Good Practice-Reihe unterstützt dich dabei, bei dir im Ort auch einen Aktionstag oder eine Aktionswoche auf die Beine zu stellen. Damit über Missbrauch von Kindern und Jugendlichen nicht nur in Walsrode gesprochen wird, sondern das Thema überall dahin kommt, wo es hingehört: in die Öffentlichkeit.

Teaserbild: Booklet Aktionswoche Walsrode

Good Practice

So geht Aktionswoche - Wie ein Aktionstag oder eine Aktionswoche für den Schutz von Kindern und Jugendlichen organisiert und durchgeführt werden kann

Damit das Thema sexuelle Gewalt dahin kommt, wo es hingehört: in die Öffentlichkeit. Mit praktischen Checklisten, Zeitplänen, vielen nützlichen Hinweisen und Ideen.

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Kinder in Walsrode, davon 247 Kinder und Jugendliche im Schulalter, sind rechnerisch von sexueller Gewalt betroffen (basierend auf der Annahme, dass rund 1-2 Kinder pro Schulklasse betroffen sind).

6500

Jutebeutel mit Flyern und Infomaterialien zu Kampagnen wurden an Kitas und Schulen verteilt.

Walsrode schiebt den Gedanken nicht weg! Cornelia Reithmeier, Kreisrätin des Landkreises Heidekreis, Claudia Barz von der Beratungsstelle Wendepunkte, Kerstin Claus, UBSKM, Helma Spöring, Bürgermeisterin von Walsrode, Cristine Idrizaj, Sozialarbeit Stadt Walsrode in Bomlitz, und Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode (von links nach rechts), bei der Pressekonferenz zur Aktionswoche. Der symbolische 10. Stuhl steht für jedes 10. Kind, das statistisch von sexueller Gewalt betroffen ist.

Engagierte Gespräche während der Aktionswoche gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Juni 2023 mit Claudia Barz von der Beratungsstelle Wendepunkte, Cornelia Reithmeier, Kreisrätin des Landkreises Heidekreis, Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode, Kerstin Claus, UBSKM, und Cristine Idrizaj, Sozialarbeit Stadt Walsrode in Bomlitz (von links nach rechts).

Kerstin Claus, USBKM, trifft Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode, und Helma Spöring, Bürgermeisterin von Walsrode (von links nach rechts), bei der Pressekonferenz zur Aktionswoche. Juni 2023.

Pressefrühstück zur Aktionswoche. Juni 2023.

Ohne FSJler*innen läuft nix: Der Initiator der Aktionswoche, Claas Löppmann (dritter von links), und das engagierte FSJler*innen-Team.

Kerstin Claus, UBSKM (Vierte von links), und Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode (rechts), mit engagierten FSJler*innen. Juni 2023.

Informationen überall: Kitas, Schulen und Einrichtungen in Walsrode verteilen Info-Hefte, Postkarten und Flyer. Juni 2023.

Der Beutel zur Aktionswoche. Juni 2023.

Vincent Schiewe, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen, Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode, Kerstin Claus, UBSKM, Stephan Handwerker, Geschäftsführer Waldorfschule Benefeld, und Annalena Horl, Mitglied des Schulvorstandes der Waldorfschule Benefeld (von links nach rechts), im Gespräch während der Schutzortrecherche, bei der Kitas und Schulen ihre Schutzkonzepte vorstellen. Juni 2023.

Kerstin Claus, UBSKM (links), und das FSJler*innen-Team. Juni 2023.

Entschlossen im Dialog: Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode (links), und Kerstin Claus, UBSKM (Mitte), im Austausch mit Stephan Handwerker, Geschäftsführer der Waldorfschule Benefeld (rechts). Juni 2023.

Vincent Schiewe, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen, Cristine Idrizaj, Sozialarbeit Stadt Walsrode in Bomlitz, Cornelia Reithmeier, Kreisrätin des Landkreises Heidekreis, Claas Löppmann, Pädagogische Leitung Stadt Walsrode, Kerstin Claus, UBSKM, Annalena Horl, Mitglied des Schulvorstandes der Waldorfschule Benefeld, Stephan Handwerker, Geschäftsführer Waldorfschule Benefeld (von links nach rechts), bei der Vorstellung des schulischen Schutzkonzepts gegen sexuelle Gewalt. Juni 2023.

Übrigens: Die Aktionswoche in Walsrode ist kein einmaliges Projekt geblieben. Die Walsroder*innen machen weiter und wollen jetzt ein starkes Netzwerk für den Kinderschutz und gegen sexuelle Gewalt aufbauen.