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Es ist nicht einfach, den Gedanken zuzulassen, dass Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht werden. Die Vorstellung ist unangenehm und wir schieben den Gedanken daran leicht weg. Aber Kinder können sich nicht alleine schützen.

Es ist unsere Verantwortung als Erwachsene, etwas zu unternehmen, wenn wir einen Verdacht haben. Wir können lernen, was wir tun können – wenn wir das Thema an uns heranlassen und wissen: Sexuelle Gewalt kann überall und jederzeit passieren. Auch in unserer Nähe. Schieb deine Verantwortung nicht weg!

90%

der Bevölkerung halten es für wahrscheinlich, dass sexuelle Gewalt vor allem in Familien stattfindet.

85%

halten es für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass sexuelle Gewalt in ihrer eigenen Familie passiert oder passieren kann.

Was ist sexuelle Gewalt?

Sexuelle Gewalt ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind oder Jugendlichen gegen deren Willen vorgenommen wird oder der sie nicht wissentlich zustimmen können, weil sie körperlich, seelisch, geistig oder sprachlich unterlegen sind. Kinder unter 14 Jahren können sexuellen Handlungen grundsätzlich nicht zustimmen, weil ihre Entwicklung sexuelle Selbstbestimmung noch ausschließt. Deshalb sind diese Handlungen immer sexuelle Gewalt, selbst wenn sie sagen, dass sie damit einverstanden sind oder ein Täter oder eine Täterin das so interpretiert. Dabei nutzen Täter und Täterinnen ihre Macht gegenüber Kindern und Jugendlichen aus. Viele Menschen sagen zu sexueller Gewalt auch sexueller Missbrauch oder sexualisierte Gewalt.

Auch in meinem Umfeld?

Sexuelle Gewalt kann jederzeit und überall ausgeübt werden – sie ist eine ganz reale Bedrohung, der Kinder und Jugendliche in großer Zahl tagtäglich ausgesetzt sind. Und zwar meist nicht irgendwo weit weg, durch Fremde, die beispielsweise Kinder auf dem Heimweg ansprechen. Die meisten Taten passieren in unserer unmittelbaren Nähe, durch Menschen, die die Kinder gut kennen: in der Familie, in der Nachbarschaft oder bei Freizeitaktivitäten. Betroffene sind Kinder jeden Alters, aller Geschlechter, mit und ohne Behinderungen und in allen sozialen Schichten.

Weiterlesen:

Heft 1 „Was ist sexueller Missbrauch?"

Weiterlesen:

Heft 2 „Was kann ich tun bei Vermutung und Verdacht?“

Drei Dinge,
die du tun kannst
  1. Hinsehen, Zuhören, Nachfragen

    Glaub Kindern oder Jugendlichen, wenn sie dir etwas erzählen. Hör gut zu und frag behutsam nach.

  2. Beraten lassen
     

    Tue nichts Unüberlegtes. Wenn du unsicher bist, hol dir Rat! Zum Beispiel bei einer Beratungsstelle.

  3. Sprich darüber
     

    Informier dich und rede mit anderen über Missbrauch - und darüber, wie ihr Kinder und Jugendliche schützen könnt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wo fängt sexueller Missbrauch an?

Sexueller Missbrauch beginnt dort, wo jemand bewusst die körperlichen und sexuellen Grenzen eines Kindes oder einer*s Jugendlichen missachtet und überschreitet. Das können anzügliche Bemerkungen oder mehrdeutige Messenger-Nachrichten sein, ein gezieltes Starren auf den Intimbereich, den Po oder die Brust, sexualisierte Gesten und Geräusche. Dazu gehören konkrete Handlungen wie Zungenküsse, sich entblößen oder masturbieren vor Minderjährigen, Pornografie zeigen, sexuelle Handlungen vor der Webcam erzwingen, Geschlechtsteile des Kindes oder von Jugendlichen betasten, das Eindringen in Körperöffnungen, sei es mit dem Penis oder Gegenständen. Unabhängig davon, wie schwerwiegend die Handlungen sind, ob sie online oder offline stattfinden: Sexuelle Gewalt ist ein Angriff auf die ganze Person des jungen Menschen, auf sein Grundvertrauen und seine psychische und körperliche Unverletzlichkeit (Integrität).

Versehentliche Grenzverletzungen, die jeder und jedem einmal passieren können, sind noch keine sexuelle Gewalt. Beispiel: Jemand betritt ohne anzuklopfen das Bad, weil gedacht wurde, das Bad sei frei und überrascht ein nacktes Kind beim Duschen. Auch solche Grenzverletzungen können für Betroffene verletzend oder beschämend sein. Deshalb ist es wichtig, die Verantwortung zu übernehmen, um Entschuldigung zu bitten und Wiederholungen zu vermeiden.

Wie erkenne ich sexuelle Gewalt?

Es gibt keine eindeutigen Anzeichen. Betroffene reagieren sehr unterschiedlich auf diese belastenden Erfahrungen. Manche Reaktionen fallen Eltern und anderen Bezugspersonen auf. Man merkt: Das Kind oder die*der Jugendliche verhält sich ganz anders als früher oder hat sich langsam völlig verändert.

  • Einige werden sehr ängstlich und ziehen sich in sich zurück.
  • Andere teilen aus, tun anderen weh, um ihre Ohnmachtserfahrung auszugleichen.
  • Manche können sich nur noch schwer konzentrieren und bekommen Probleme in der Schule.
  • Wieder andere versuchen, alles richtig zu machen und verhalten sich sehr unauffällig.
  • Viele Kinder und Jugendliche werden krank. Sie leiden beispielsweise an Kopf- oder Bauchschmerzen, entwickeln Hauterkrankungen oder schlafen nur noch schlecht.
  • Manche Jugendliche verletzen sich selbst.
  • Andere essen nur noch sehr wenig oder viel zu viel. Andere nehmen Drogen, trinken Alkohol oder entwickeln andere Süchte.
  • Einige Kinder und Jugendliche reagieren selbst mit sexualisiertem Verhalten: ein Verhalten, das nicht zu ihrem Alter passt und/oder von anderen als grenzüberschreitend empfunden wird.

Jede dieser Auffälligkeiten kann selbstverständlich auch andere Ursachen haben. Wichtig ist, dass Erwachsene sexuelle Gewalt überhaupt als mögliche Ursache mitdenken. Nur dann haben Kinder und Jugendliche eine Chance auf Hilfe.

Welche Formen digitaler sexueller Gewalt gibt es?

Kinder wachsen mit digitalen Medien auf und nutzen sie alltäglich. Sie lernen damit u.a. soziale Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, sich kreativ auszudrücken, eigene Identitäten entwickeln und sich zu informieren, beispielsweise für schulische Aufgaben. Doch zu den Risiken, denen Kinder im Internet ausgesetzt sind, gehört auch digitale sexuelle Gewalt. Diese kann in verschiedenen Formen auftreten:

Sexuelle belästigende Kommunikation

Kinder oder Jugendliche werden durch Direktnachrichten und/oder Kommentaren unter den eigenen Posts, Storys oder Live-Streams auf Sozialen Medien wie TikTok oder Instagram sexuell belästigt. Das reicht von zweideutigen Bemerkungen bis hin zu expliziten Anfragen oder dem unerwünschten Zusenden sexueller Bilder (z.B. Dickpics).

Missbräuchliches Sexting: Der Austausch intimer Bilder und Videos wird als „Sexting“ (zusammengesetzt aus „Sex“ und „Texting“) bezeichnet. Zu sexueller Gewalt wird Sexting, wenn Kinder ungefragt Nacktfotos zu- geschickt bekommen oder wenn sie verleitet werden, (Nackt-)Fotos von sich zu erstellen oder zu senden. Wenn solche Bilder weiterverbreitet werden, etwa in Klassenchats, ist dies ebenfalls sexuelle Gewalt. Der Austausch intimer Bilder von Kindern unter 14 Jahren ist in Deutschland verboten.

Sextortion: Kinder werden erpresst, nachdem sie intime Aufnahmen verschickt haben. Täter und Täterinnen drohen, diese Bilder zu teilen oder zu veröffentlichen, wenn nicht weitere Aufnahmen oder Geld bereitgestellt werden.

Cybergrooming: Das englische Wort „Grooming“ bedeutet „Striegeln“. Beim Cybergrooming nähern sich Erwachsene Kindern online über harmlos wirkende Gespräche an, oft mit Fake-Profilen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, um später sexuelle Handlungen einzufordern, entweder digital oder bei einem realen Treffen.

Pornografie und Missbrauchsdarstellungen: Kinder werden unfreiwillig mit pornografischen Inhalten konfrontiert oder selbst als Objekte in Missbrauchsdarstellungen verwendet. Mit Missbrauchsdarstellungen werden intime Aufnahmen von Kindern unter 14 Jahren bezeichnet. Auch Fotos, die von Kindern selbst angefertigt und online verbreitet werden, zählen dazu. Sie gelten strafrechtlich als kinderporno- grafisches Material, dessen Verbreitung, Erwerb und Besitz in Deutschland strafbar ist.

Weiterlesen:

Heft 8 „Das erste Smartphone - Wie kann ich mein Kind vor sexueller Gewalt im Internet schützen?“

Kann es sein, dass ich das als Mutter oder Vater nicht mitbekomme?

Ja, das kommt sehr häufig vor, denn Täter und Täterinnen setzen alles daran, dass Eltern ahnungslos sind, keinen Verdacht schöpfen und ihnen vertrauen – im Zweifel sogar mehr als dem Kind oder der*dem Jugendlichen. Täter und Täterinnen manipulieren Mutter, Vater oder andere Bezugspersonen und suchen gezielt nach Möglichkeiten, um mit dem Kind oder der*dem Jugendlichen alleine zu sein.

Selbst bei Missbrauch innerhalb der Familie bekommen andere Familienmitglieder oft nichts mit. Wenn beispielsweise der Partner einer Mutter das Kind missbraucht, ist seine zentrale Strategie, die Wahrnehmung der Mutter zu täuschen. Denn sie ist eine potentielle Gefahr für ihn. Die Vertuschung fällt ihm häufig nicht schwer, denn wenn sie ihrem Partner vertraut und nicht mit solchen Taten rechnet (und normalerweise auch nicht damit rechnen muss), wird sie leicht Anzeichen übersehen oder fehldeuten.

Täter und Täterinnen zielen vielfach darauf, eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen den Kindern und ihren potentiell schützenden Elternteilen zu unterbinden. So verbergen manche Kinder die Taten beispielsweise vor ihrer Mutter, um sie zu schonen oder weil sie befürchten, dass die Familie dadurch zerstört wird.

Wenn man Anzeichen oder Hinweise wahrnimmt, die man lange übersehen hat, ist es entscheidend, diese Wahrnehmung jetzt zuzulassen. Selbstvorwürfe, dass man bisher blind war, dass man „versagt“ habe, dürfen nicht dazu führen, den Gedanken weiterhin wegzuschieben. Jedes Hinsehen, egal wann, ist die Voraussetzung dafür, dass sexuelle Gewalt beendet werden kann.

Kann es nicht auch sein, dass Kinder sich das ausdenken?

Hinter dieser Frage steht die verständliche Hoffnung, dass sexuelle Gewalt vielleicht doch nicht stattgefunden hat. Denn wenn es stimmt, was ein Kind oder ein*e Jugendliche*r mitteilt, ist nichts mehr, wie es war. Dieser Gedanke löst bei fast allen Menschen krisenartige Gefühle aus.

Wichtig zu wissen ist: Sexuelle Handlungen von Erwachsenen gehören nicht zur Erfahrungswelt von Kindern. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie sich dazu Geschichten ausdenken oder „blühende Fantasien“ entwickeln. Lügen und Fantasie sind für Kinder normalerweise Versuche, um sich aufzuwerten, sich „wichtig zu machen“. Weil sexuelle Gewalt aber mit Abwertung und Beschämung zu tun hat, denken sich Kinder solche Ereignisse meist nicht aus. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sie eine andere Person als den oder die Täter oder Täterin benennen, vielleicht um ihnen nahestehende Täter oder Täterinnen zu schützen. Manchmal geschieht dies auch, weil sie vor ihm bzw. ihr große Angst haben. Auch können einzelne Teile von Schilderungen fehlerhaft sein, aber die Angaben dennoch im Kern stimmen.

Dies gilt auch für Jugendliche, auch wenn sexuelle Handlungen mit Erwachsenen durchaus zu ihrer Erfahrungswelt gehören können. Anders als Kinder könnten sie sich sexuelle Gewalt eher ausdenken. Gleichzeitig wissen Jugendliche sehr gut, welchen Preis sie unter Umständen zu zahlen hätten: Jugendlichen Betroffenen wird häufig eine Mitschuld unterstellt und/oder sie werden stigmatisiert. Deswegen sind es auch bei Jugendlichen die allerwenigsten, die Situationen erfinden, um Erwachsenen Schaden zuzufügen.

Jugendliche wie Kinder, die ja oftmals große Hürden überwinden müssen, um sich mitzuteilen, haben es verdient, dass wir ihnen glauben, ihnen also gerade nicht reflexhaft mit Unglauben begegnen. Die Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird, ist übrigens einer der Gründe, warum sich viele für Schweigen entscheiden.

Und wenn es die Familie zerstört?

Es gehört zu den größten Ängsten von Kindern und Jugendliche, die sexuelle Gewalt in der Familie erleben, dass die Familie zerbricht, wenn sie anfangen, darüber zu reden. Sie fühlen sich für die Familie verantwortlich. Umso schlimmer, dass diese Angst oft berechtigt ist: Sie müssen häufig Ignoranz oder auch Vorwürfe anderer Familienmitglieder ertragen, sobald sie den Mut gefunden haben, zu sagen, was ist oder was war.

Solch ein ausweichender Umgang mit Betroffenen stellt aber die Verantwortlichkeiten auf den Kopf. Nicht die Aufdeckung von sexuellem Missbrauch innerhalb einer Familie erschüttert die Familie in ihren Grundfesten. Die Zerstörung hat lange vorher stattgefunden: Nämlich damit, dass ein Elternteil oder ein anderes Familienmitglied den privaten Schutzraum Familie, in dem sich Kinder und alle anderen Familienangehörigen sicher, geborgen und miteinander vertraut fühlen sollten, benutzt, um sexuelle Gewalt anzubahnen und auszuüben.

Und wenn es ein falscher Verdacht ist?

Die Sorge, einem Menschen mit einem Verdacht Unrecht zu tun, ist sehr weit verbreitet.

Das ist verständlich, denn ein Verdacht, egal ob berechtigt oder unberechtigt, schädigt den Ruf der Person. Aber sexuelle Gewalt zu übersehen aus Angst, jemanden falsch zu verdächtigen, fügt betroffenen Kindern und Jugendliche ungleich mehr Schaden zu, weil Taten nicht verhindert und sie zusätzlich allein gelassen werden!

Die meisten Falschverdächtigungen entstehen nicht, weil Kinder oder Jugendliche die Unwahrheit sagen, sondern eher, weil Erwachsene vorschnell einen Verdacht aussprechen oder Gerüchte verbreiten, wenn ihnen Situationen oder konkretes Verhalten merkwürdig oder verdächtig vorkommen. Manche Menschen interpretieren Verhaltensänderungen bei Kindern und Jugendlichen als scheinbar sichere Anzeichen von sexueller Gewalt oder missverstehen ihre Äußerungen. Einige sind so voller Sorge, dass sie voreingenommen mit Kindern oder Jugendlichen sprechen. Unbeabsichtigt bringen sie diese dazu, so zu antworten, wie es vermeintlich von ihnen erwartet wird.

Menschen, die zu Unrecht unter Verdacht geraten, sollten alles tun, um zur Aufklärung der Situation beizutragen. Aber auf keinen Fall dürfen sie das Kind oder den*die Jugendlich*e unter Druck setzen, damit diese sie möglichst schnell entlasten. Das kann schnell manipulativ wirken und die Situation verschlimmern.

Gleichzeitig müssen wir wissen, dass sich ein Verdacht nicht darüber klären lässt, dass wir die verdächtigte Person konfrontieren. Denn sowohl zu Unrecht Beschuldigte wie auch Täter und Täterinnen bestreiten solche Vorwürfe gleichermaßen. Deswegen ist es so entscheidend, dass erfahrene Fachleute mit Kindern und Jugendlichen sprechen. Sie können am ehesten bewerten, wie die Aussagen einzuordnen sind und ob sich über diese Aussagen ein Verdacht erhärten oder im Gegenteil ausräumen lässt.

Passiert Missbrauch aus Versehen?

Nein, sexuelle Gewalt ist kein Missgeschick, sie unterläuft niemandem als unabsichtlicher Fehler. Das sind eher Ausflüchte von Menschen, wenn sie mit ihren Taten konfrontiert und zur Verantwortung gezogen werden. Die meisten Täter und Täterinnen gehen bewusst planvoll vor, weswegen wir von „Täterstrategien“ sprechen. Die Strategien beziehen sich auf die Anbahnung der Taten, ihre Durchführung, aber auch darauf, dass sie verborgen bleiben. Täter und Täterinnen suchen gezielt nach „geeigneten“ Kinder und Jugendlichen und manipulieren sie, um sie gefügig zu machen und zu verhindern, dass sie sich jemandem anvertrauen. Aber das allein würde nicht ausreichen, damit es zur Tat kommen kann. Sie zielen vielfältig auch auf das schützende Umfeld des Kindes bzw. des*der Jugendlichen, beeinflussen gezielt auch Eltern, andere Bezugspersonen oder das Kollegium. Ziel ist immer wieder neu, vertrauenswürdig zu wirken, damit niemand Verdacht schöpft.

Das Vorgehen ist anders, wenn Täter und Täterinnen Minderjährige gezielt online kontaktieren: Sie können sich in ihrem Vorgehen ausschließlich auf das Kind oder den*die Jugendliche*n konzentrieren und müssen sich kaum Sorgen machen, dass Bezugspersonen sie entdecken.

Wer tut so etwas?

Sehr oft sind es Menschen, denen wir solche Taten nicht zutrauen. Menschen die vertrauenswürdig, sympathisch und Kindern zugewandt wirken. Deshalb ist auf vermeintliche Menschenkenntnis kein Verlass, wenn man sich die Frage stellt, ob die Person als Täter oder Täterin in Betracht kommt. In den meisten Fällen sind Täter männlich, es gibt aber auch Täterinnen. Es gibt keine typischen Täter oder Täterinnen. Vielfältige persönliche und gesellschaftliche Faktoren führen dazu, dass sich jemand entscheidet, sexuelle Gewalt auszuüben.

Ein wesentliches Motiv ist in vielen Fällen der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat ein Gefühl der Überlegenheit über ein Kind oder eine*n Jugendliche*n zu erlangen und die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Bei manchen Tätern und Täterinnen liegt auch eine Störung der sexuellen Neigung vor und sie fühlen sich sexuell zu Kindern oder Jugendlichen hingezogen. Aber dies ist keineswegs die Regel und ändert nichts an der Strafbarkeit des Handelns. Abgesehen davon rechtfertigt eine etwaige körperliche oder psychische Störung niemals sexuelle Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche.

Material

Informieren und schützen

Heft 11-17

Don’t push the thought away! How you can protect children and adolescents from sexual violence. An overview available in five languages.

This book addresses the most important question on this topic of sexual violence against children and adolescents. It is available in English, French, Polish, Turkish and Ukrainian

Präventions-Angebote

Was ist los mit Jaron?

Lerne den digitalen Grundkurs zum Schutz von Schüler*innen vor sexuellem Missbrauch kennen.

Kein Raum für Missbrauch

„Kein Raum für Missbrauch“ ist eine Initiative der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.

Schule gegen sexuelle Gewalt

Auf diesem Portal finden Schulen Informationen und Hilfestellungen, um den Schutz vor sexueller Gewalt an ihrer Schule zu verbessern.

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